[CfP] Deutsch im Norden. Varietäten des norddeutschen Raumes im Spiegel der germanistischen Sprachgeschichtsforschung

17. Oktober 2013

Forschung, Tagungen

mnd

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Die Varietäten des norddeutschen Raumes (vom Altniederdeutschen bis zu den heutigen norddeutschen Varietäten der Alltagssprache) nehmen in der sprachhistorischen Forschung eine nachgeordnete Rolle ein, da diese sich fast ausschließlich mit den hochdeutschen Varietäten befasst. Das hat seine Gründe nicht nur in der historischen und kulturellen Entwicklung des gesamten Sprachraumes sowie der Sprachentwicklung selbst, sondern auch darin, dass sich die Eliten Norddeutschlands nach dem Untergang der Hanse an Prestigevarietäten des Südens orientierten. Nicht zuletzt dürfte die Orientierung der Literaturgeschichts- und Grammatikschreibung an hochdeutschen Varietäten seit dem 17. Jahrhundert wesentlich dazu beigetragen haben, dass die Varietäten des norddeutschen Raumes eher selten im Fokus der Forschung stehen.

Die Tagung Deutsch im Norden. Varietäten des norddeutschen Raumes im Spiegel der germanistischen Sprachgeschichtsschreibung (vom 25. bis 27. September 2014 in Kiel) möchte verschiedene Perspektiven auf das Thema öffnen:

1)       Zum ersten sind Beiträge erwünscht, die sich mit der sprachhistorischen Entwicklung und dem Kontakt zwischen hochdeutschen und Varietäten des norddeutschen Raums auseinandersetzen. Dabei sollen auch Quellen aus den verschiedensten Textsortenbereichen berücksichtigt werden, die bisher selten Gegenstand der Forschung waren: Bspw. ist das Ostniederdeutsche, das sich in den Gebieten östlich der Elbe als Ausgleichsvarietät nach dem 11. Jh. etabliert, in der Forschung vollkommen unterrepräsentiert.

2)       Zum anderen sei dezidiert zu Beiträgen aufgefordert, die sich mit der (Be-)Wertung der Varietäten des norddeutschen Raumes in der Grammatikschreibung und Sprachwissenschaft (seit dem 17. Jahrhundert) aus­einandersetzen.

3)       Zum dritten kann vor dem skizzierten Hintergrund die ‚alte‘ Frage nach dem Status der Varietäten des norddeutschen Raumes aufgegriffen und an Quellenmaterial diskutiert werden: Wurde das Niederdeutsche durch das Hochdeutsche (als Schriftvarietät) verdrängt oder wurde das Hochdeutsche durch die Sprachbenutzer des Niederdeutschen favorisiert? Welchen Status haben vor diesem Hintergrund die Varietäten im norddeutschen Raum vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart?

4)       Schließlich sind Vorträge willkommen, die methodisch neue Zugänge zur Erforschung der Varietäten des norddeutschen Raums im Hinblick auf ihre Entwicklung offerieren.

Bitte senden Sie Ihre Beitragsvorschläge bis zum 31.12.2013 an jahrestagung.kiel@gmail.com. Bitte geben Sie folgende Informationen an:

  • Titel des Vortrags,
  • Name,
  • Dienstanschrift und
  • Ihre E-Mail-Adresse.

Bis zum 31.01.2014 erbitten wir darüber hinaus ein kurzes Abstract (ca. 1.000 Zeichen), in dem Sie bitte den Gegenstand und die methodische Herangehensweise, die Ihrem Beitrag zu Grunde liegt, skizzieren möchten. Formal gibt es keine Richtlinien für das Abstract, beschränken Sie sich allerdings bitte bei den Literaturangaben auf höchstens fünf zentrale Titel.

Bis zum 31.03.2014 stellen wir Ihnen ein vorläufiges Programm zur Verfügung.

Alle Informationen zur Tagung erhalten Sie zunächst auf der Website der Gesellschaft (http://www.germanistische-sprachgeschichte.de/) und später auch auf der Tagungswebsite, die am 31.03.2014 mit dem Tagungsprogramm online geht.

Wir freuen uns auf Ihre Beitragsvorschläge und stehen gern für Ihre Rückfragen und Anregungen zur Verfügung!

Kontakt:

Prof. Dr. Markus Hundt | Dr. Alexander Lasch

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Germanistisches Seminar

Leibnizstraße 8

24098 Kiel

T    +494318802316  | +494318803832

M   hundt@germsem.uni-kiel.de | lasch@germsem.uni-kiel.de

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