Wie wäre es, wenn Studierende ein “Game Book” erstellten zu einem thematischen Seminar anstatt — wie häufig üblich — drei oder vier Referate in einer Sitzung zu bestreiten/zu hören? (Quelle)
Den Anstoß zu dieser Frage lieferten Ergebnisse der Umfrage zur Lehre im SoSe 2013 und Diskussionen rund um verschiedene Möglichkeiten, Studierende stärker zu animieren, sich aktiver in die Gestaltung akademischer Lehre einzubringen. Das „Game Book“ stellt — so die Zielstellung — Gegenstand und Fragestellungen der „Forensischen Linguistik“ für Schüler der Sekundarstufe II vor, indem es diese einbettet in eine Narration (z.B. in Form eines ‚Kriminalromanes‘), in deren Verlauf der Leser durch bestimmte Entscheidungen effektiv eingreifen kann. Um ein „Game Book“ zu erstellen, wurden folgende Tools in die engere Wahl genommen:

Quest (textadventures.co.uk)

Formulare des Dienstes Google Documents (Google Drive).
Insgesamt arbeiten elf Studierende an dem Projekt, das noch nicht abgeschlossen ist, aber nun am Ende des Semester vorgestellt wurde. Das Projekt ist weiter angewachsen, als am Beginn des Semesters zu ahnen war. Die Geschichte, eine Detektivgeschichte, wird verschiedene Aspekte der „Forensischen Linguistik“ (Handschriftenanalyse, Interrogationstechniken, Phonetik und Autorenidentifikation) in den Mittelpunkt rücken. Die jeweiligen thematischen Schwerpunkte werden von unterschiedlichen Gruppen bearbeitet, die ihre Ergebnisse derjenigen Gruppe zur Verfügung stellt, die für den übergreifenden narrativen Rahmen verantwortlich ist. Die Studierenden haben sich entschieden, mit Quest zu arbeiten.
Einblicke in die Handlung, die sich sowohl unterhaltsam wie spannend anlässt, kann und möchte ich nicht gewähren, wohl aber in die Struktur, die dem „Game Book“ zu Grunde liegen wird und die Entscheidungsmöglichkeiten des Lesers oder Spielers widerspiegelt:

Entscheidungsstrukturbaum des „Game Books“ mit einem Blick auf die berücksichtigten Themen der „Forensischen Linguistik“.
Eine erste Beta-Version liegt vor, die allerdings erst einmal die technischen Möglichkeiten des „Game Books“ illustrieren soll und für die Präsentation im Kurs verwendet wurde — keinesfalls gibt sie Auskunft über die Qualität des Endprodukts. Bereits das Titelbild dieser Beta deutet aber an, dass man sich auf das fertige Produkt, das nach dem Sommer vorliegen wird, freuen darf!

Beta-Fassung des „Game Books“, der Titel hält nicht alle neugierigen Blicke ab.
9. Juli 2013
Forensische Linguistik, Lehre, Material, [2013] SoSe